Was passiert, wenn ich eine Power Platform Umgebung kopiere?

Hast du dich jemals gefragt, was mit den Cloud Flows und Legacy Workflows nach dem Kopieren einer Power Platform Umgebung passiert? Diesem Thema begegne ich recht häufig, wenn ich Umgebungsstrategien oder einen ALM-Prozess für die Power Platform definiere. In diesem Blogbeitrag möchte ich meine Erfahrungen dazu mit dir teilen.

P.S. In diesem Artikel geht es nicht darum, wie man eine Umgebung kopiert, sondern darum, was danach passiert oder eben nicht. Falls du mehr über das Kopieren einer Umgebung wissen möchtest, findest du weitere Informationen im folgenden Microsoft Learn Artikel:  Copy an environment - Power Platform | Microsoft Learn

Wann ist es sinnvoll, eine Power Platform Umgebung zu kopieren?

Das Kopieren einer Umgebung mit Daten (Option Copy over - Everything) ist sinnvoll, wenn eine Umgebung für Benutzerakzeptanztests, Schulungen, Upgrade-Tests oder eine Vorschau für die Produktion erstellt werden soll.

Das Kopieren einer Umgebung ohne Daten (Option Copy over - Customizations and schemas only) ist sinnvoll, wenn eine neue Entwicklungsumgebung benötigt wird, die die gleiche Konfiguration wie z.B. die Produktionsumgebung haben soll.

“Copy environment” Funktion

Was passiert mit der neuen Umgebung, nachdem sie kopiert wurde?

  • Der Environment-Parameter "Administration mode" wird auf aktiviert gesetzt  

  • Der Environment-Parameter "Background operations" wird auf inaktiv gesetzt

  • Die Cloud Flows werden deaktiviert und werden nicht ausgeführt

  • Die Legacy Workflows bleiben eingeschaltet, werden aber nicht ausgeführt :)

  • Die Berechtigungen der Canvas-Apps (Sharing) werden von der Quell-Umgebung übernommen

Einstellungen Environment

"Administration mode" aktiviert bedeutet, dass sich nur Systemadministratoren oder System Customizer in der ausgewählten Sandbox- oder Produktionsumgebung anmelden können.

"Background operations" deaktiviert bedeutet, dass alle asynchronen Operationen (siehe Liste hier) wie Workflows und die Synchronisation mit Exchange deaktiviert sind. E-Mails werden nicht gesendet und die serverseitige Synchronisierung für Termine, Kontakte und Aufgaben ist deaktiviert.

Was passiert nach der Aktivierung von Hintergrundoperationen (“Background operations“)?

  • Legacy Workflows werden ausgeführt, ohne dass sie erneut aktiviert werden müssen

  • Alte Cloud Flows werden nicht automatisch aktiviert und werden nicht ausgeführt. Die Connections müssen noch “gefixt“ werden, bevor eine manuelle Aktivierung möglich wird.

  • Alte Cloud Flow Instanzen, inklusive onCreate Trigger, werden nicht ausgelöst (bei migrierten Items und neuen Items)

  • Alte Legacy Workflow Instanzen, inklusive onCreate Trigger, werden nicht ausgelöst (bei migrierten Items und neuen Items)

  • Wenn neue Microsoft Flows erstellt und getriggert werden, werden diese normalerweise sofort ausgelöst

Was passiert nach der Deaktivierung des Administratormodus ("Administration mode")?

Benutzer, die keine Systemadministratoren oder System Customizer sind, können sich in der Umgebung nun anmelden.

Worauf solltest du noch achten?

  • Man kann nur Environments in demselben Tenant und derselben Region kopieren.

  • Bei der Zielumgebung kann es sich um eine Sandbox- oder Vorschauumgebung handeln, nicht um eine Produktionsumgebung. Wenn eine Testumgebung kopiert wird, kann man die Zielumgebungen desselben Typs sehen und auswählen.

  • Nachdem die Umgebung aus dem "Administration mode" genommen wird, kann es sein, dass Abläufe nicht wie erwartet ausgelöst werden, bis die Caches geleert wurden; dies kann bis zu 24 Stunden dauern.

  • Nach einem Kopiervorgang solltest du die folgenden Komponenten überprüfen https://learn.microsoft.com/en-us/power-platform/admin/copy-environment#review-components

  • Die Umgebungen, welche “Administration mode“ aktiv haben, verbrauchen sehr viel Dataverse-Kapazität (File-Storage) im Hintergrund

Meine Schlussfolgerungen

Die Funktion "Kopieren einer Umgebung" kann genutzt werden, ohne dass Automatisierungen (Workflows oder Microsoft Flows) automatisch neu ausgeführt werden. Je nach Szenario ist es sinnvoll, die "Hintergrundoperationen" nach dem Kopiervorgang wieder zu aktivieren, insbesondere wenn die Automatisierungen getestet/geschult werden. Cloud Flow Connection müssen manuell “gefixed“ werden und dann reaktiviert werden (falls diese Schritte nicht bereits Teil eines automatisierten ALM-Prozesses sind).  Alle anderen Komponenten (falls vorhanden), wie E-Mail-Synchronisierung, SharePoint Connections, Yammer-Connections, Custom Connectoren und Dataverse Search sollten separat überprüft werden.

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Center of Excellence Starter Kit (CoE) Setup Wizard

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Was ist die Power Platform?